Wie du deinen Chef davon überzeugst, in SEO zu investieren

Wie du deinen Chef davon überzeugst, in SEO zu investieren

Avatar
Head of Content @ Ahrefs (oder, in einfachen Worten, ich bin der Typ, der dafür sorgt, dass jeder Blog-Post EPISCH wird).
    Wenn du weißt, dass SEO eine gute Investition für dein Unternehmen wäre, besteht der erste Schritt darin, deinen Chef davon zu überzeugen.

    Das mag einfach erscheinen, wenn du für ein technologisch fortschrittliches Unternehmen wie Ahrefs arbeitest und einen Chef hast, der den Wert und die Bedeutung von SEO versteht.

    In diesem Leitfaden erklären wir dir, wie du deine Argumente so formulieren kannst, dass sie deinen Chef mit hoher Wahrscheinlichkeit auch überzeugen werden.

    Doch zunächst wollen wir kurz darauf eingehen, warum du das überhaupt tun solltest…

    Mit SEO kannst du die Besucherzahlen und Umsätze deiner Unternehmenswebsite steigern und den Gewinn verbessern. Wenn du für das Marketing in deinem Unternehmen zuständig bist, ist das im Wesentlichen deine Aufgabe.

    Aber was springt für dich dabei heraus, außer einem Schulterklopfen?

    Wenn du deinen Chef überzeugen kannst, in Marketingideen zu investieren, die sich positiv auf den Gewinn deines Unternehmens auswirken, kannst du das in Zukunft zu deinem Vorteil nutzen. Du könntest damit eine Gehaltserhöhung, eine Beförderung oder einfach mehr Ressourcen erhalten. Die Möglichkeiten sind endlos.

    Wenn du glaubst, dass es richtig ist, deinen Chef davon zu überzeugen, in SEO zu investieren, solltest du als Erstes bedenken, dass sich dein Chef wahrscheinlich nicht für SEO interessiert. Ihm geht es nur um den Profit.

    Behalte das im Hinterkopf, wenn du dein Argument formulierst.

    Wenn du dich in deinem Pitch auf Dinge konzentrierst, die uns Marketer begeistern, wie Traffic, Backlinks oder Website-Autorität, wirst du verlieren. Du musst erklären, wie SEO deinem Chef mehr Geld einbringen und ihm dabei helfen wird, seine Geschäftsziele zu erreichen.

    Gehen wir Schritt für Schritt durch, wie du das machen kannst.

    1. Erkläre das zu erzielende Ergebnis
    2. Erkläre die Logik dahinter
    3. Erstelle einen Fahrplan
    4. Nenne Zahlen
    5. Kläre über Mythen auf und gehe auf Einwände ein

    Schritt 1. Erkläre das zu erzielende Ergebnis

    Es ist wichtig, dass du deinen Chef von Anfang an in das Gespräch mit einbeziehst und begeisterst. Das schaffst du, indem du mit dem Endergebnis beginnst. Mit anderen Worten: Erkläre, was mit der Sache, die du vorstellst, erreicht werden soll.

    Wie das geht? Fülle einfach die Lücken in der folgenden Aussage aus:

    Durch die Investition in SEO können wir [Ergebnis] in [Zeitrahmen] erreichen.

    Achte darauf, dass du dein Ergebnis mit den Unternehmenszielen verknüpfst. Es sollte etwas sein, das deinem Chef wichtig ist, und nicht etwas Beliebiges wie “mehr Traffic” oder “mehr Backlinks”.

    Zum Beispiel:

    Durch die Investition in SEO können wir unsere Werbeausgaben um 15.000$ pro Monat senken, indem wir bezahlten Traffic durch organischen Traffic ersetzen.

    Beschreibe das Ergebnis so genau wie möglich, aber ziehe es nicht aus dem Ärmel. Es muss realistisch sein. Außerdem ist es besser, weniger zu versprechen als zu viel.

    Schritt 2. Erkläre die Logik dahinter

    Ein wünschenswertes Ergebnis zu präsentieren ist der einfachere Part. Jetzt musst du erklären, wie und warum du glaubst, dass die von dir vorgeschlagene Lösung (in SEO zu investieren) zu dem gewünschten Ergebnis führen wird.

    Dafür brauchst du Daten.

    Nehmen wir zum Beispiel an, du bist im E‑Commerce tätig. Du schaust dir dein Google Ads-Konto an und stellst fest, dass du derzeit für 20 Keywords in Google Ads Gebote abgibst, die sich auf 15.000 US-Dollar pro Monat belaufen. Wenn du dir deine Google Analytics-Daten ansiehst, siehst du, dass dieser Traffic im Durchschnitt für 40.000 US-Dollar Umsatz pro Monat sorgt.

    Wenn du mit SEO für diese Keywords organisch ranken kannst, bekommst du diesen Traffic “umsonst”.

    Und es kommt noch besser: Da die meisten Seiten, die für ein beliebtes Keyword in den Top 10 ranken, auch für Hunderte anderer Keywords ranken, wird ein organisches Ranking wahrscheinlich mehr Umsatz generieren als Anzeigen.

    Du kannst deinem Chef diesen Punkt verdeutlichen, indem du die Seite, die für jedes deiner Ziel-Keywords an erster Stelle rankt, in den Site Explorer von Ahrefs eingibst und die Metrik Traffic Value überprüfst. Das ist der geschätzte “Wert” des monatlichen organischen Such-Traffics der Seite.

    Mit anderen Worten: Für die oben genannte Seite müsstest du schätzungsweise 43.500 US-Dollar pro Monat für Google-Anzeigen ausgeben, um den Traffic zu bekommen, den sie organisch “kostenlos” erhält.

    Du könntest diese Zahlen auch dazu nutzen, um die potenzielle Umsatzsteigerung durch SEO-Investitionen einzuschätzen — und sie dann deinem Chef vorlegen. Auf diese Weise zeigst du, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast und dass dein Vorschlag nicht einfach nur auf “Luftschlössern” basiert.

    Schritt 3. Erstelle einen Fahrplan

    Wenn wir davon ausgehen, dass dein Chef von deinem soliden Pitch und deiner Recherche überzeugt ist, wird er als nächstes wissen wollen, wie du von A nach Z kommen willst.

    Hier kann man sich leicht im SEO-Fachjargon verzetteln, also versuche, dich auf das große Ganze zu konzentrieren.

    Nimm zum Beispiel an, dass du deine Website mit dem Site Audit von Ahrefs durchsuchst und einige Probleme mit technischer SEO findest. Halte deinem Chef keinen 30-minütigen Vortrag darüber, dass die facettierte Navigation deiner Website Probleme mit dupliziertem Content verursacht, die mit der richtigen Kanonisierung behoben werden müssen. Du wirst wahrscheinlich sehen, wie seine Augen glasig werden, als würdest du eine fremde Sprache sprechen.

    Wenn du ihn überzeugen willst, solltest du das Ganze einfach halten. In diesem Fall könnte das bedeuten, dass du ihm zeigst, wie schlecht der Health Score im Vergleich zu euren Mitbewerbern ist.

    Du willst lediglich zwei Dinge kommunizieren:

    1. Was du tun wirst und warum (fasse dich kurz)
    2. Welche Ressourcen du brauchen wirst

    Zu den Ressourcen gehören Angestellte, Freiberufler, Tools — alles, was du brauchst, um deinen Maßnahmenplan umzusetzen.

    Wenn du neue Mitarbeiter oder Freiberufler einstellen musst, solltest du auch darüber nachdenken und erklären, wer diese Leute führen und einschulen wird. Du solltest deinem Chef zeigen, dass du dir alles gut überlegt und im Griff hast und dass dein Plan realistisch ist.

    Schritt 4. Nenne Zahlen

    Kein Chef wird einem Projekt grünes Licht geben, das sich wahrscheinlich nicht rentiert. Wenn du gerade eine Reihe von Ressourcen aufgelistet hast, fragt er sich wahrscheinlich: “Wie viel wird das alles kosten?

    Jetzt ist es an der Zeit, diese Frage zu beantworten.

    Der Prozess selbst ist ziemlich einfach. Stelle einfach die Kosten für alle Ressourcen, über die du aufgelistet hast, in einer Tabelle zusammen. Bei SEO-Tools und ‑Software ist das ganz einfach, denn die meisten von ihnen geben ihre Preise öffentlich an. Wähle einfach einen passenden Tarif aus.

    Für Angestellte und Freiberufler kannst du die Durchschnittsgehälter googeln oder die durchschnittlichen Stundensätze auf Freelancer-Websites einsehen.

    UpWork hat einige gute Daten dazu:

    So könnte die endgültige Tabelle aussehen:

    Das ist zwar ein guter Anfang, sagt deinem Chef aber nichts über den ROI aus, auf den es ankommt. Leider ist dieser schwieriger zu berechnen, als es klingt, denn deine SEO-Bemühungen werden auch noch lange nach dem Ende des ersten Projekts Früchte tragen.

    Aus diesem Grund ist es sinnvoller, ein “Break-even”-Diagramm zu erstellen. Dieses zeigt, wie lange es dauert, bis sich die Investition in SEO amortisiert hat.

    Nehmen wir zum Beispiel an, dass die geschätzten Kosten für dein Projekt 5.127$ pro Monat betragen. Da SEO Zeit braucht, gehen wir pessimistisch davon aus, dass die Einnahmen in den ersten sechs Monaten nicht steigen, bevor sie allmählich auf 40.000 USD steigen und im zwölften Monat keine Werbeausgaben mehr nötig sind.

    So würde das aussehen:

    Du kannst sehen, dass in diesem Fall die Gewinnschwelle im 12. Monat erreicht wird.

    Denke daran, dass du hier konservative Zahlen verwenden solltest. Schließlich willst du nicht, dass dir dein Chef im Nacken sitzt, sobald dein geschätzter “Break-even”-Zeitraum eintritt. Du solltest auch klarstellen, dass es sich nur um Schätzungen handelt; du kannst nichts garantieren.

    Schritt 5. Kläre über Mythen auf und gehe auf Einwände ein

    Zu diesem Zeitpunkt solltest du schon fast wieder im Trockenen sein, aber dein Chef wird wahrscheinlich noch ein paar Fragen und Bedenken haben. Um diese zu beantworten, musst du ein bisschen nachdenken, denn die Fragen variieren, aber ein paar allgemeine Bedenken tauchen immer wieder auf.

    Schauen wir uns ein paar davon an.

    Ist SEO nicht nur Quacksalberei?”

    Angesichts der vielen unehrlichen SEO-Dienste auf dem Markt (ich bin mir sicher, dass wir alle schon Anrufe bekommen haben, in denen uns Rankings auf der ersten Seite versprochen wurden), ist diese Frage mehr als berechtigt.

    Aber wie gehst du sie an, ohne zu defensiv zu werden?

    Der beste Ansatzpunkt ist Ehrlichkeit. Erkläre, dass manche SEO-Dienstleister zwar unseriös sind und gutgläubige Unternehmen ausnutzen, aber dass der eigentliche SEO-Prozess an sich seriös und legal ist. Es geht einfach darum, die bekannten Google-Rankingfaktoren zu beeinflussen, damit eine Seite in den Suchergebnissen besser gerankt wird.

    Du kannst auch den “sozialen Beweis” zu deinem Vorteil nutzen. Du kannst z.B. zeigen, dass 60% der Marketer angeben, dass Inbound-Marketing-Maßnahmen wie SEO ihre beste Quelle für Leads sind:

    Wenn du noch weiter gehen willst, kannst du deinem Chef auch die “Traffic Value”-Kennzahlen aus dem Site Explorer von Ahrefs für Wettbewerber zeigen, die gut abschneiden. Wenn du erklärst, dass Konkurrent A geschätzte XXXX organische Besuche pro Monat im Wert von $XXXX erhält, wird deutlich, wie gut SEO funktionieren kann.

    Dauert SEO nicht ewig lange?”

    Auch bei dieser Frage ist Ehrlichkeit die beste Strategie, denn SEO braucht tatsächlich Zeit. Rankings entstehen nicht über Nacht, und jeder, der etwas anderes behauptet, verkauft wahrscheinlich “Quacksalber”.

    Laut unserer Studie von zwei Millionen Keywords ranken nur 5,7 % der Seiten innerhalb eines Jahres in den Top 10:

    Die meisten Chefs wissen, dass es im Marketing kein Patentrezept gibt, also ist es nicht unbedingt schlecht, wenn du erklärst, dass es Zeit braucht. Es zeigt, dass du verstehst, wie die Dinge funktionieren und dass du eine realistische Perspektive hast. Sieh es als etwas Positives, nicht als etwas Negatives.

    Was ist, wenn wir durch ein Google-Update/eine Google-Strafe ausradiert werden?”

    Google-Updates und Strafen sind beängstigende Themen, und das völlig zu Recht. Bei vielen Websites ist der organische Traffic nach einer Abstrafung quasi über Nacht verschwunden.

    Hier ist nur ein Beispiel:

    Geschätzter organischer Traffic-Verlauf über den Site Explorer von Ahrefs.

    Wenn du den “ethischen” SEO-Best-Practices folgst, musst du dir über manuelle Abstrafungen keine großen Sorgen machen.

    Allerdings aktualisiert Google mehrmals im Jahr seine Ranking-Algorithmen. Diese können sich negativ auf deinen Traffic auswirken, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie dich komplett ausradieren. In der Regel wirst du nur einen leichten Rückgang oder einen Anstieg der Besucherzahlen feststellen — oder gar keine Veränderung.

    Fazit

    Es kann schwierig sein, deinen Chef davon zu überzeugen, in SEO zu investieren, aber die Vorteile können immens sein. Wir sind der Beweis dafür. Unsere Investitionen in SEO-Content haben uns unzählige Kunden beschert und dazu beigetragen, dass unsere Marke in der SEO-Branche einen festen Platz eingenommen hat.

    Wenn du das Gleiche für dein Unternehmen willst, musst du lernen, die Sprache deines Chefs zu sprechen und die Dinge so zu formulieren, dass sie bei ihm ankommen. Hebe dir den SEO-Jargon für Gespräche mit gleichgesinnten Kollegen auf.

    Hast du Fragen? Schreib mir auf Twitter.