Content Hubs für SEO: Wie Topic-Cluster zu mehr Traffic und Links verhelfen

Content Hubs für SEO: Wie Topic-Cluster zu mehr Traffic und Links verhelfen

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Head of Content @ Ahrefs (oder, in einfachen Worten, ich bin der Typ, der dafür sorgt, dass jeder Blog-Post EPISCH wird).
    Auf den ersten Blick sehen die meisten Content Hubs wie normale Websites aus.

    Hier ist ein Content Hub von Zapier zum Thema „Remote Work”:

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    Es sieht vielleicht nach nichts Besonderem aus, ist aber strategisch wertvoll, um sich die Struktur der Website für mehr Traffic, Links und Autorität zu Nutze zu machen.

    Und es sieht so aus, als hätte dies funktioniert:

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    In diesem Guide erklären wir:

    https://www.youtube.com/watch?v=nIbJI1kCxrU

    Content Hubs sind miteinander verknüpfte Sammlungen von Inhalten zu einem ähnlichen Thema.

    Sie bestehen aus drei Teilen:

    1. Hub-Seite/Pillar Content: Dies ist ein übergeordneter Leitfaden zu einem breiten Thema.
    2. Unterseiten/Cluster-Inhalt: Dies sind ausführliche Anleitungen zu Teilen des Hauptthemas.
    3. Hyperlinks: Diese verbinden die Hub-Seite und die Unterseiten. Die Hub-Seite verlinkt zu allen Unterseiten und jede Unterseite verlinkt zurück zum Hub.

    Nebenbei bemerkt.
    Unser Diagramm basiert stark auf dem Diagramm aus dem Hubspot-Leitfaden zu “Themenclustern”.

    Schauen wir uns den Leitfaden zu Chatbots von Drift an, um zu sehen, wie das Ganze in der Praxis funktioniert.

    Hier ist ihre Hub-Seite:

    Es behandelt das umfangreiche Thema „Chatbots“ und erklärt, was sie sind, welche Vorteile sie bieten und wie man sie erstellt.

    Es wird jedoch nicht tief auf diese Themen eingegangen — man hält sie absichtlich kurz.

    Das liegt daran, dass es zu jedem dieser Unterthemen auf den Unterseiten mehr Details gibt:

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    Jede Unterseite verfügt über einen Link zurück zur Hub-Seite…

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    … und die Hub-Seite verfügt über Links zu allen Unterseiten:

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    Die Ergebnisse dieses Ansatzes sprechen für sich selbst. Sie haben mehr als 500 Links zu ihrem Hub angezogen und den Organic Traffic auf schätzungsweise 6.400 Besuche pro Monat gesteigert.

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    Content Hubs sind nicht nur für die übersichtliche Organisation von Inhalten nützlich. Sie haben auch SEO-Vorteile.

    1. Mehr “Topical Authority” („thematische Autorität“)

    Durch die Verbindung deiner Hub-Seite und der Unterseiten über relevante interne Links werden semantische Beziehungen zwischen den Inhalten hergestellt. Das kann dazu beitragen, das zu stärken, was wir gerne als „Topical Authority” (dt. „thematische Autorität”) bezeichnen, d.h. dass Google deine Website als maßgebend bzw. autoritativ betrachtet, wenn es um ein bestimmtes Thema geht.

    Google schaut sich auch den internen Anchor Text (dt. Ankertext oder Linktext) an, um zu verstehen, worum es auf der Seite geht.

    2. Mehr “Link Authority” („Link-Autorität”)

    Strategisch verknüpfte Seiten in einem Hub profitieren von ihren gegenseitigen Backlinks aufgrund der Funktionsweise von PageRank. Backlinks erhöhen die “Link-Autorität” einer Seite, die dann teilweise über interne Links an andere Seiten im Hub weitergegeben wird.

    Google hat 2016 die öffentlichen PageRank-Werte gestrichen, sodass es keine Möglichkeit mehr gibt, den PageRank für eine Seite zu überprüfen. Es gibt jedoch SEO Metriken, die nach ähnlichen Prinzipien arbeiten, wie z.B. das URL-Rating von Ahrefs, das, wie wir festgestellt haben, gut mit dem Organic Traffic korreliert.

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    3. Mehr Engagement

    Hubs erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher mehrere Seiten an Inhalt konsumieren, da viele relevante Seiten miteinander verknüpft sind. Dies ist nicht nur gut für das Nutzererlebnis, sondern kann auch positive Engagement-Signale an Google senden. Einige SEOs sind der Ansicht, dass dies zu den Rankings beitragen kann.

    4. Höherer wahrgenommener Wert

    Ein Bündel sauber organisierter Ressourcen zu einem Thema, oft in einem maßgeschneiderten Design verpackt, erhöht den wahrgenommenen Wert für Besucher. Das führt oft zu mehr Backlinks, da die Leute es normalerweise vorziehen, auf die beste und nützlichste Ressource zu einem Thema zu verlinken.

    Der Aufbau eines Content Hubs ist keine Zauberei. Dieser kann in drei einfachen Schritten erstellt werden.

    1. Themen für die Hub-Seiten brainstormen

    Schnapp dir einen Stift und Papier, denke scharf nach und schreib alle Themen auf, die dir einfallen.

    Wenn du Anregungen brauchst, sieh dir den Ahrefs Keywords Explorer an, such nach einem breiten Thema, das mit deiner Nische zusammenhängt, und wechsle dann zum Phrase Match Report (dt. „Phrasenvergleichsbericht“)

    Wenn du beispielsweise online Wein verkaufst, gib „Wein“ in die Suchleiste ein.

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    Hier wirst du viele Ideen finden, nicht alle sind für Hub-Seiten geeignet.

    Halte Ausschau nach Ideen, die:

    1. eine informative Absicht haben
    2. Search-Traffic-Potential haben
    3. umfangreich genug sind

    Schauen wir uns die einzelnen Punkte genauer an.

    Informative Absicht

    Da wir einen Content Hub erstellen, müssen wir informative Themen auswählen.

    Der einfachste Weg, dies zu überprüfen, ist ein Blick auf die aktuellen Top-10-Ergebnisse.

    Zum Beispiel sind die meisten Ergebnisse für „Wein und Spirituosen“ E‑Commerce-Homepages. Das sagt uns, dass sich die Suchenden im Kaufmodus und nicht im Lernmodus befinden.

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    Für „Barcelona Wein Bar“ werden überwiegend lokale Suchergebnisse angezeigt – das ist also auch kein gutes Thema.

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    Schau dir nun die Ergebnisse für „Weinsorten“ an:

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    Die meisten Ergebnisse sind Blogposts und Artikel, somit wissen wir, dass nach Informationen gesucht wird.

    Search-Traffic-Potential

    Ein Content Hub zu erstellen erfordert viel Arbeit, also solltest du sichergehen, dass das Thema das Potential besitzt, eine anständige Menge an Organic Traffic zu generieren.

    Das Suchvolumen ist ein guter Indikator dafür, kann aber irreführend sein.

    Beispielsweise wird „Weintrauben“ in den USA monatlich 3.900 Mal gesucht.

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    Aber wenn wir uns den geschätzten monatlichen Traffic auf der höchst-rangigen Seite im Keywords Explorer ansehen, ist das nur ein Bruchteil davon.

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    Obwohl dies also ein gutes Thema für einen Hub zu sein scheint – da wir Unterseiten über jede Rebsorte erstellen könnten – würde sich der Aufwand wahrscheinlich nicht lohnen, da das Traffic-Potential recht niedrig ist.

    Umfangreich

    Eng gefasste Themen funktionieren für Hub-Seiten nicht, da es keine Unterthemen gibt, über die man schreiben könnte. Es ist aber auch wichtig, kein zu umfangreiches Thema zu wählen.

    Als allgemeine Faustregel gilt: Suche nach Themen mit zwischen 5 und 20 Unterthemen.

    Den aktuellen Suchergebnissen nach zu urteilen, könnte „Rotweinsorten” ein gutes Thema sein, da es offenbar nur acht Hauptsorten gibt.

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    Könnten wir umfassender werden und eine Hub-Seite über „Weinsorten“ erstellen?

    Natürlich, aber wir würden sie wahrscheinlich nicht alle auflisten wollen, da es Hunderte von Sorten gibt. Es wäre sinnvoller, die beliebtesten Sorten aufzulisten und Unterseiten über sie zu erstellen.

    Das ist genau der Ansatz, den diese Leute verfolgt haben:

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    2. Relevante Unterthemen auswählen

    Hier kommt es darauf an, Unterthemen auszuwählen, die in hohem Maße mit deinem ausgewählten Thema zusammenhängen.

    Wenn es auf unserer Hub-Seite zum Beispiel darum geht, „wie man Wein herstellt“, dann würde es nicht viel Sinn machen, eine Unterseite über die verschiedenen Arten von Weingläsern zu erstellen.

    Gute Unterseiten geben mehr Informationen über ein verwandtes Thema.

    Hier sind einige Möglichkeiten, sie zu finden:

    Schau dir die Top-Ranking-Seiten für dein ausgewähltes Thema an

    Angenommen, wir schaffen einen Hub zum Thema „Wie man Wein herstellt“, dann können wir Unterthemen aus den aktuellen Top-Ranking-Seiten für diese Suchanfrage entnehmen.

    Beispielsweise erledigt diese Seite so ziemlich die ganze Arbeit für uns:

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    Wir können diese fünf Herstellungsschritte auf unserer Hub-Seite anführen und uns dann auf den Unterseiten genauer damit befassen.

    Vergiss nur nicht, ihr Traffic Potential im Keywords Explorer zu überprüfen, bevor du dich auf sie festlegst. Es hat keinen Sinn, über Unterthemen zu schreiben, nach denen niemand sucht.

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    Schau dir die anderen Keywords an, für die die Top-Ranking-Seiten rangieren

    Füge dein Haupt-Keyword in den Ahrefs Keywords Explorer ein und überprüfe dann den Bericht “Also rank for”.

    Hier werden alle Keywords angezeigt, für die die aktuellen Top-10-Ranking-Seiten auch unter den ersten 100 rangieren.

    Wenn wir in diesem Bericht nach „Wie man Wein herstellt“ suchen, sehen wir ein paar gute Unterthemen wie „Wein-Herstellungsmaterial“ (wine making equipment) und „Weingärung“ (wine fermentation).

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    Nutze deinen Hausverstand, um herauszufinden, was für deine Unterseiten sinnvoll ist und was nicht.

    Nach einer Liste suchen

    Wenn du planst, ein Listen-Format für deine Hub-Seite zu verwenden, dann ist der einfachste Weg, Unterthemen zu finden, die beliebtesten Ideen aus einer bestehenden Liste zu entnehmen.

    Suche einfach in Google nach einer, und kopiere oder streiche dann alles auf der Liste.

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    Füge die Ideen in den Keywords Explorer ein, um zu sehen, welche am beliebtesten sind.

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    Suche dir 5–20 der relevantesten und beliebtesten für deine Unterseiten aus.

    Wikipedia überprüfen

    Wikipedia hat zu fast jedem Thema gut organisierte Informationen und eignet sich daher bestens dafür, um Unterthemen zu finden.

    Suche einfach in Google nach deinem Hauptthema und füge dies hinzu: site:wikipedia.org.

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    Suche im Inhaltsverzeichnis nach relevanten Unterthemen. Das sollte dir genügend Ideen geben.

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    3. Verlinke sie

    Deine Hub-Seite sollte zu deinen Unterseiten verlinken, und deine Unterseiten sollten zurück zum Hub verlinken.

    Viele Hubs, die dir unterkommen werden, verwenden dazu benutzerdefinierte Designs.

    Beispielsweise sind alle Seiten im Chatbot-Hub von Drift von einem benutzerdefinierten Inhaltsverzeichnis aus verlinkt.

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    Das sieht zwar gut aus und ist aus Anwendersicht sinnvoll, ist aber kein Muss. Schließlich hat nicht jeder die nötigen Ressourcen, um aufwendige Hub-Designs zu erstellen.

    Wenn du also ein geringes Budget hast, um Hubs zu erstellen, reicht es aus, reguläre Links zu verwenden.

    Das hat man bei Yoga Journal so gemacht.

    Ihre Hub-Seite hat reguläre Links zu Unterseiten…

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    … und ihre Unterseiten haben reguläre Links zurück zur Hub-Seite:

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    Es ist vielleicht nicht die schönste Lösung, aber strukturell gesehen ist das Ergebnis identisch mit den gut gestalteten Content Hubs, die du von großen Marken kennst.

    Du kannst zu einem späteren Zeitpunkt immer noch ein benutzerdefiniertes Design hinzugeben — sobald du Traffic generierst.

    Wie kann dieser Prozess beschleunigt werden?

    Das Problem beim Erstellen von Content Hubs ist, dass es viel Zeit und Mühe erfordert. Man muss eine große Menge an Inhalt erstellen – das kann sowohl langwierig als auch teuer sein.

    Die Lösung: Nutze deine bestehenden Inhalte.

    Ich erkläre es dir:

    Wenn du eine Website hast, die so aussieht…

    … dann brauchst du nur einen Hub-Post zu schreiben und auf diese bestehenden Posts zu verlinken.

    Wir haben zum Beispiel viele Seiten über technische SEO-Themen wie Redirects, Kanonische Links, Hreflang, robots.txt und duplizierten Content.

    Im Moment sind diese im ganzen Blog verstreut. Aber was wir tun könnten, ist Folgendes:

    1. Einen Hub-Post über technische-SEO erstellen
    2. Von dort aus zu all unseren bestehenden Seiten verlinken

    Auf diese Weise müssen wir nur ein neues Stück Inhalt erstellen, um einen Content-Hub zu kreieren.

    Bevor ich das hier abschließe, möchte ich dir einige der besten Content Hubs zeigen, auf die ich gestoßen bin, um dir ein wenig Inspiration zu geben.

    Fazit

    Alles was oben genannt wurde, dreht sich um eine bestimmte Art von Content Hub, die auch als “Hub and Spoke”-Ansatz bekannt ist. Es gibt jedoch viele verschiedene Arten von Content Hubs.

    Allerdings sind Content Hubs nicht für jeden geeignet. Manchmal gibt es einfach nicht genug Unterthemen.

    Wenn deine Website beispielsweise ein umfassendes Thema wie Sport behandelt, gibt es genügend Unterthemen, um mehrere Content Hubs zu erstellen. Das würde wahrscheinlich nicht für eine Website über ein eng gefasstes Thema wie Schlittschuhlaufen für Kinder gelten.

    Denk daran, wenn du diesen Ansatz in Betracht ziehst.

    Hast du Fragen? Schreib mir auf Twitter.