… dann bist du bereits mit den Vorzüge von Googles Knowledge Graph vertraut.
Aber was ist ein sogenannter Knowledge Graph? Wie funktioniert er? Und wie kannst du ihn zu deinem Vorteil nutzen, um Marken-Sichtbarkeit zu steigern und SEO zu verbessern?
In diesem Guide lernst du:
- Was Googles Knowledge Graph ist
- Wie er die Suche beeinflusst
- Wie man in Googles Knowledge Graph gelangt
- Wie du Änderungen für dein Knowledge Panel vorschlägst
Googles Knowledge Graph ist eine Informationsdatenbank bestehend aus Einträgen und den Beziehungen zwischen diesen Einheiten.
Was ist eine Einheit? Es handelt sich dabei um ein Objekt oder Konzept, welches eindeutig identifiziert werden kann. Dazu gehört Greifbares wie Persönlichkeiten, Orte und Organisationen und weniger Greifbares wie Farben, Konzepte und Gefühle.
Einheiten sind durch Verbindungen miteinander verknüpft, welche die Beziehung zwischen ihnen beschreibt.
Reale Daten auf diese Weise zu speichern, hilft Google die Bedeutung von Suchanfragen zu verstehen, was zu relevanteren Ergebnissen für Suchende führt.
Im Allgemeinen ist der Knowledge Graph für Nutzer als auch für SEOs eine positive Sache. Nutzer erhalten relevantere Suchergebnisse und SEOs erhalten mehr Traffic für Inhalte, welche es verdienen.
Aber er bietet nicht nur Vorteile. Es gibt auch einige Nachteile.
Hier sind vier Möglichkeiten, wie der Knowledge Graph die Suche mit allen Vor-und Nachteilen beeinflusst:
Google versteht die Suchintention besser
Links sind hilfreich, um die Qualität einer Seite abzuschätzen, aber nicht um die Relevanz zur Suchanfrage zu ermitteln.
Das ist kein Problem, solange die Suchanfragen sehr ähnlich zur Sprache des Inhaltes ist. Google kann Qualitätssignale, wie beispielsweise Links verwenden, um die besten Inhalte des Indexes abzurufen.
Allerdings suchen Menschen nicht immer so. Sie beschreiben Dinge auf unterschiedliche Weise.
Hier kommt der Knowledge Graph ins Spiel, da er Google erlaubt über das Abgleichen von Keywords hinauszugehen und relevantere Resultate anzuzeigen.
Betrachte zum Beispiel die Anfrage “small green guy with lightsaber”:
Obwohl wir Star Wars nicht erwähnt haben, versteht Google dennoch wonach wir suchen und zeigt uns die entsprechende Antwort an.
Das Gleiche gilt für die Anfrage “han solo actor other movies”:
Die Resultate hier sind nicht nur relevant, sondern Google zeigt die Verbindung im Knowledge Graph und stellt ein Einheiten-Karussell dar, das unsere Anfrage beantwortet.
Google kann Voice-Search besser befriedigen
Da Google Assistant zwischenzeitlich in mehr als eine Milliarde Geräte integriert ist und circa 70% aller Anfragen in natürlicher Sprache getätigt werden, ist es für Google wichtiger denn je, Sinn aus Voice-Anfragen zu machen.
Wie hilft der Knowledge Graph dabei?
Er erlaubt Google, Einheiten und Attribute in Anfragen in natürlicher Sprache zu erkennen. Vergegenwärtige dir für einen Moment, wie du Suchanfragen tippst und wie du im Vergleich dazu sprichst. Ja, dabei lässt sich ein Unterschied feststellen.
Siehe zum Beispiel die folgende Anfrage:
Weil “Han Solo” und “Star Wars” eng verknüpfte Einheiten im Knowledge Graph sind, ist es für Google einfach, die Antwort auf deine Frage zu geben.
Mehr Marken-Sichtbarkeit und Autorität
Google zeigt Knowledge Graph Daten in den SERP-Features wie den Knowledge Panels und den Knowledge Cards.
Was bedeutet dies für dich?
Wenn du deine Marke in den Knowledge Graph bekommst, wirst du von mehr SERP-Raum, Sichtbarkeit und möglicherweise auch Autorität und Vertrauen der Suchenden profitieren.
Möglicherweise wird auch dein Logo in der SERP für non-brand Anfragen abgebildet.
Weniger Klicks auf Suchergebnisse
Nach Rand Fishkins neuster Untersuchung, resultieren mehr als 50% aller Suchergebnisse nicht in Klicks.
Ein Grund hierfür ist der Knowledge Graph, der Google hilft mehr Anfragen direkt in den SERPs zu beantworten.
Siehe die Anfrage “what is seo”:
Google zeigt ein Knowledge Panel mit Daten des Knowledge Graphs.
Für SEOs kann dies ein Problem darstellen. Wenn Menschen nicht auf Suchergebnisse klicken, wirst du wenig oder keinen organischen Traffic erhalten—selbst wenn du auf der Top-Platzierung angezeigt wirst.
Wie kannst du dieses Problem lösen?
Du kannst vermeiden, dich auf Keywords mit geringen organischen Klickwahrscheinlichkeitsraten zu fokussieren.
58% der Suchen für “what is seo” resultieren zum Beispiel nicht in Klicks…
…obwohl das Knowledge Panel die CTR beeinflusst, ist es dennoch ein gutes Keyword.
Das Gleiche gilt jedoch nicht für die Anfrage “John Legend age”, bei der nur 8% aller Suchen in einem Klick resultieren.
Es sollte zwischenzeitlich klar sein, dass die Vorteile, Teil des Knowledge Graphs zu sein, den Nachteilen überwiegen. Aber wie kommst du in den Knowledge Graph?
Auch wenn der Prozess nicht eindeutig ist, gibt es einige Maßnahmen die deine Chancen erhöhen.
1. Steigere deine PR- und Link-Building-Maßnahmen
Lass uns zunächst dem herausforderndsten Aspekt widmen. Es ist viel einfacher als Eintrag in Googles Knowledge Graph einbezogen zu werden, wenn über deiner Firma im Internet gesprochen wird.
Erwähnungen von News-Seiten wie Forbes, TechCrunch usw., signalisieren Google, dass du ein angesehenes Unternehmen sein könntest. Ich verstehe jedoch, dass dies für viele kleine Unternehmen sehr schwierig ist. Es ist auch möglich unabhängig davon einbezogen zu werden, also gib noch nicht auf.
2. Nutze Schema Markup auf deiner Seite
Schema.org ist das offizielle Markup für strukturierte Daten. Und während das Thema einen eigenen Beitrag rechtfertigt, gehe ich hier nur auf einige Punkte ein, die deinem Unternehmen helfen, Teil des Knowledge Graphs zu werden.
- Nutze das ‘Organization’ Markup
- Nutze in jedem Fall Name, Logo, URL und ‘sameAs’-Eigenschaften
- Schließe alle sozialen Profile und möglichen Wiki-Daten und Wikipedia-Seiten in deinen sameAs-Verweis mit ein.
- Validiere das Markup
Der folgende Code zeigt das ‘Organization’-Markup, welches wir nutzen:
<script type="application/ld+json"> { "@context": "http://schema.org", "@type": "Organization", "name": "Ahrefs", "url": "https://ahrefs.com", "logo": "https://ahrefs.com/images/logo/logo_180x80.jpg", "email": "[email protected]", "sameAs" : [ "https://www.wikidata.org/wiki/Q84051347", "https://www.facebook.com/Ahrefs", "https://www.linkedin.com/company/ahrefs", "https://twitter.com/ahrefs", "https://www.youtube.com/channel/UCWquNQV8Y0_defMKnGKrFOQ" ], "contactPoint" : [ { "@type" : "ContactPoint", "contactType" : "customer service", "email": "[email protected]", "url": "https://ahrefs.com" } ] } </script>
3. Registriere dich für Google My Business
Falls du ein Unternehmen mit Standort betreibst, ist das Erstellen eines GMB-Profils ein Muss. Es hilft dir mit Marken-Sichtbarkeit sowohl in Google Maps als auch der allgemeinen Suche, weil es dir ein lokales Marken-Listing gibt, welches dem Knowledge Panel gleicht.
Allerdings garantiert dir die Erstellung eines Google My Business Profils nicht die Aufnahme in den Knowledge Graph. Ich habe nach den beliebtesten Restaurants und Bars in meiner Nähe in der Knowledge Graph API gesucht und nur wenige waren als Einträge gelistet.
Dennoch kann die Bereitstellung von strukturierten Daten an Google innerhalb deines GMB-Profils deine Chancen erhöhen, im Knowledge Graph beinhaltet zu werden.
Stelle nur sicher, dass du die gleichen Details (Name, Adresse, Telefonnummer usw.) verwendest, wie auf deiner Website und Social Media Profilen.
4. Lege einen Wikidata.org-Eintrag an
Wikidata speichert strukturierte Daten für Wikipedia und andere Wiki-Media Websites. Ich empfehle in jedem Fall einen Wikidata-Eintrag anzulegen, wenn du noch keine Wikimedia-Präsenz hast.
Ein großer Anteil an Googles Knowledge Graph basiert auf Wikidata und ich behaupte mal, dass ein Profil dort wichtiger ist als ein Wikipedia-Eintrag.
Aber im Gegensatz zu Wikipedia, ist das Erstellen eines Eintrags auf Wikidata relativ einfach und unkompliziert. Dennoch solltest du dich immer an die Regeln halten, insbesondere die Notability Policy.
Gehe durch Wikidatas Hilfsportal, um zu verstehen wie die Plattform im Kern funktioniert und schaue dir dieses Video über das Hinzufügen und Bearbeiten von Einträgen an. Danach solltest du in der Lage sein, zur größten Open-Source Datenbank beizutragen.
5. Verschaffe dir eine Wikipedia-Seite
Beachte, dass ich das Wort verschaffe anstelle von erstelle gewählt habe. Du kannst versuchen deine eigene Wikipedia-Seite zu erstellen, aber du musst alle Policies und Richtlinien einhalten.
Kurz gefasst, erwähne ausschließlich objektive und nützliche Informationen, die von vertrauenswürdigen Quellen bestätigt werden können. Zusätzlich musst du der Relevanz-Policy nachkommen, die oben erwähnt wurde.
Dies ist der Grund, warum du in etablierten Medien und zuverlässigen Quellen erwähnt werden möchtest.
Ich empfehle wärmstens nicht zu versuchen Schlupflöcher und dubiose Workarounds zu finden. Ich habe einmal den Prozess miterlebt, einen gelöschten Eintrag wegen Eigenwerbung zu reaktivieren und selbst Links von TechCrunch und Schlagzeilen von Hacker News waren nicht genug für die Wiederherstellung. Wenn Moderatoren deinen Wikipedia-Eintrag abgestraft haben, ist es schwer ihn wieder zu reaktivieren.
Die beste Herangehensweise ist dich selbst so gut zu vermarkten, dass jemand der nicht mit deinem Unternehmen in Verbindung steht, einen Wikipedia-Eintrag für dich erstellt.
6. Sei konsistent
Dies ist ein allgemeiner Marketing-Tipp, aber ich fokussiere mich hier auf die Unternehmensinformationen, indem ich die folgende Frage stelle:
Wie soll Google in der Lage sein, Nutzern akkurate und relevante Informationen über deine Marke und Produkte anzuzeigen, wenn dein Onlineauftritt unklar und uneinheitlich ist?
Dieser Ratschlag geht über die fünf anderen Tipps hinaus, die weiter oben erwähnt sind. Sei mit allem konsistent, wenn es um deinen Onlineauftritt geht.
Googles Knowledge Panels sind nicht perfekt. Manchmal werden falsche Informationen angezeigt und dies könnte auch auf das Knowledge Panel deiner Marke zutreffen.
Wie kannst du dieses Problem beheben?
Signalisiere, dass es sich um dein Knowledge Panel handelt und lass dich verifizieren, indem du auf den Button unterhalb des Panels klickst.
Sobald du verifiziert bist, wirst du einen “Informationen dieser Infobox bearbeiten”-Button neben dem Knowledge Panel sehen, wenn du mit einem dazugehörigen Account eingeloggt bist.
Stelle sicher, dass du dich an Googles offizieller Dokumentation orientierst, wenn du Änderungen oder die Entfernung von Daten vorschlägst.
Abschließende Gedanken
Du wirst vielleicht festgestellt haben, dass Ahrefs Knowledge Panel momentan nicht sehr beeindruckend ist. Das liegt daran, dass wir Keines hatten bevor wir diesen Beitrag verfasst haben. Ich habe alle Tipps, die ich oben erwähnt habe angewendet, um es zu bekommen.
Was wohl den größten Einfluss hatte, war die Erstellung einer korrekten Wikidata-Seite, welche wir auch im “Organization”-Markup mit Hilfe des “sameAs”-Merkmals verlinkt haben. Unsere Wikidata-Seite wurde am selben Tag indexiert, an dem wir das “Organization”-Schema aktualisiert haben und es hat dann ungefähr eine Woche gedauert, bis uns das Knowledge Panel angezeigt wurde.
Unabhängig unsere Erfahrung sind Knowledge-Graphs und Einträge schon seit einer ganzen Weile existent und sie werden immer wichtiger. Google verfolgt bereits eine “entity-first-Indexierung”, weshalb es extrem wichtig ist diese Themen für SEO zu verstehen.
Falls du Fragen oder Anmerkungen zu diesem spannenden Thema hast, schreib mir auf Twitter.
Übersetzt von Heike Radlanski. Heike beschäftigt sich mit allen Aspekten des Online Marketing und Product Managements.